Die Freiluftsaison 2022 nähert sich ihrem Ende. Dies kann man u.a. daran erkennen, dass nun als einer der absoluten Höhepunkte der diesjährigen Freiluftaison die Vereinsmeisterschaften des Magdeburger Tennisvereins „Einheit“ anstanden.
Am Sonnabend, den 10. September 2022, war es soweit. Die Rahmenbedingungen hätten besser nicht sein können: Es herrschte herrliches Tenniswetter, die Konkurrenzen waren stark besetzt und die Anlage war durch Spieler, Zuschauer und Gäste prall gefüllt.
Die Organisatoren hatten hervorragende Arbeit geleistet, so dass die Meisterschaften pünktlich um 10:00 Uhr starten konnten. Neben einem herausragend angenommenen Bambini-Wettkampf mit 13 enthusiastischen, sportbegeisterten Kids und einer tollen Führungsbegleitung durch die „Anführerinnen“ Amina und Vici sowie einem „Rookie“-Turnier für Neumitglieder und „Schnupperer“ wurde in den Konkurrenzen Damen, Herren und Herren 65 um den Vereinsmeistertitel gespielt.
Bei den Damen spielten in einer Gruppenansetzung jede gegen jede. Die Matches waren sehr eng und teilweise hochdramatisch. Letztlich setzte sich Kristina Krömer überraschend durch. Sie musste in allen Einzeln mindestens ein Tiebreak spielen, wobei sie durchweg alle siegreich gestalten konnte. Gegen Bettina Frett und Conny Richter waren sogar Matchtiebreaks angesagt, die Kristina aufgrund ihrer mentalen Stärke nach extrem spannenden Spielverläufen mit 10:8 bzw. 10:6 jeweils für sich entscheiden konnte. Herzlichen Glückwunsch an die neue Vereinsmeisterin bei den Damen: Kristina Krömer!
Bei den Herren 65+ war das Feld nach der kurzfristigen verletzungsbedingten Absage von Klaus Lange überschaubar. Die drei Senioren Peter Rudolph, Horst Fenderl (mit 83 Jahren der mit Abstand älteste Teilnehmer des Turniers) und Eric Meerstein machten den Vereinsmeister unter sich aus. Dabei gelang einem nach wie vor sehr fittem Horst ein unangefochtener Sieg gegen den deutlich jüngeren, aber noch Spielpraxis fehlenden Eric, so dass es, nachdem auch Peter sein Match gegen Eric gewinnen konnte, zu einem echten Finale kam. Hier setzte sich letztlich und wenig überraschend Peter glatt mit 6:3, 6:2 trotz allen kämpferischen Einsatzes und einer starken Gegenwehr seitens Horst durch. Allen drei Teilnehmern gebührt in jedem Fall Respekt für ihren kämpferischen Einsatz und ihr leidenschaftliches Spiel. Und herzlichen Glückwunsch jedem einzelnen, besonders natürlich an den Vereinsmeister Peter „Rudi“ Rudolph!
Ohne die anderen Tournaments abwerten zu wollen, lag natürlich das Hauptaugenmerk auf der Konkurrenz bei den Herren. Hier gab es in diesem Jahr ein Novum, in dem erstmals zwei Damen im Männerfeld mitspielten, und zwar Romina Krömer und Charlott Brennecke. Aufgrund ihrer Spielstärke war dies mehr als gerechtfertigt und der eine oder andere Zuschauer gab ihnen sogar eine gewisse Außenseiterchance, ernsthaft in den Kampf um den Titel eingreifen zu können, auch deshalb, weil einige Topspieler des Vereins, wie u.a. Danilo Bahn (spielte zur gleichen Zeit als Gast bei dem SV Reinickendorf 96 Berlin um den Aufstieg in die Regionalliga, was übrigens auch gelang – herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle an Danilo und sein Team) oder Marc Fiedler (aus persönlichen Gründen terminlich verhindert) nicht anwesend waren.
Unbenommen davon haben die Zuschauer einen tollen Wettkampf erleben dürfen. Das Tableau war mit einem 16-er Feld prall gefüllt. Herausragende Partien waren die Spiele mit Beteiligung der beiden Damen. Romina war im Achtelfinale gegen Andreas Focke mit 6:3, 7:5 erfolgreich, um dann im Viertelfinale mit 5:7, 3:6 nach einem sehr ausgeglichenen Match knapp an Lars Mensing zu scheitern. Lotti hingegen musste bereits im Achtelfinale gegen den vorjährigen Vereinsmeister und Mitfavoriten Marcus Räbel antreten. Mit der aggressiven und temporeichen Spielweise Lottis hatte Marcus dann tatsächlich doch einige Schwierigkeiten und zumindest der erste Satz war hart umkämpft. Trotz heftiger Gegenwehr von Seiten Lottis gewann Marcus das Match mit 7:5, 6:3.Ein weiteres umkämpftes Achtelfinal-Match war das Spiel zwischen Sebastian Pickert und Altmeister Holger Junge. Anfangs sah alles nach einem klaren Erfolg von Holger aus, da Sebastian infolge fehlender Spielpraxis viele unforced errors unterliefen, so dass der erste Satz mit 6:2 an Holger ging. Mit zunehmender Spieldauer wurde Sebastian jedoch immer sicherer und schlaghärter. Als Holger dann im zweiten Satz auch noch beim Stand von 3:3 einen 40:0 Vorsprung nicht zum Spielgewinn nutzen konnte, ging dieser für ihn mit 4:6 verloren. So musste der Matchtiebreak entscheiden, den dann Sebastian aufgrund seiner mentalen und spielerischen Vorteile knapp mit 10:8 gewann.
Auch zwischen Jörg Bühnemann und den oftmaligen Vereinsmeister Wolf Varoß entwickelte sich ein dramatisches Match mit einem kuriosen Verlauf. Während Wolf den ersten Satz mit 6:4 knapp für sich entscheiden konnte, baute er im zweiten Satz stark ab und Jörg gewann Oberwasser. Nach teils tollen Rallys und teils haarsträubenden Fehlern beiderseits siegte Jörg 6:4 und schien das Spielglückauf seine Seite zu ziehen, doch im Matchtiebreak spielte Wolf sein bestes Tennis und siegte sensationell hoch mit 10:0!
Die Halbfinals lauteten somit Wolf gegen Lars sowie Jens Krömer, der zuvor Egor Prokhorenko und Sebastian Pickert geschlagen hatte, gegen Marcus Räbel. Das Match Jens versus Marcus war überraschend eine ziemlich einseitige Sache zu Gunsten Marcus‘. Dies lag allerdings vorrangig daran, dass Jens aufgrund einer nach wie vor nicht ausgeheilten Verletzung läuferisch sehr eingeschränkt und somit deutlich gehandicapt war, was schließlich dafür sorgte, dass er im zweiten Satz beim Stand von 1:0 zurückzog, nachdem er den ersten Satz bereits knapp mit 4:6 verloren hatte. Damit stand mit Marcus der erste Finalist fest.
Im zweiten Semifinale lieferten sich die beiden Kontrahenten Lars und Wolf einen harten Fight, wobei Wolf schnell den aktiveren Angriffspart übernahm und die Rallys dominierte. Die Gegenwehr von Lars war spätenstens mit dem Verlust des ersten Satzes gebrochen und so siegte Wolf unangefochten 6:3, 6:2.
Das hochklassige Finale zwischen Marcus und Wolf entwickelte sich zu einem spannenden Krimi. Hier vorab eine Siegprognose abzugeben, fiel schwer. Es war ein sehr ausgeglichenes Match auf höchstem spielerischen Niveau, dass die zahlreichen Zuschauer von den Sitzen riss. Beide spielten im Endspiel ihr bestes Tennis während des gesamten Turniers. Sie servierten hart und platziert, retournierten ebenso, spielten „Serve and Volley“, aber auch längere Rallys, kämpften um jeden Ball und Punkt, kurzum: ein phantastisches Finale! Die Führungen wechselten stetig, aber letztlich gewann Marcus das spannende Match etwas glücklich, aber nicht unverdient mit 6:4, 4:6, 10:8! Es war eine Werbung für unseren Tennissport. Herzlichen Glückwunsch an die Finalisten der diesjährigen Vereinsmeisterschaften, aber ebenso an alle teilnehmenden Spielerinnen und Spieler, die die Veranstaltung zu einem wahren Höhepunkt unseres Vereinslebens haben werden lassen! Die besondere Gratulation gilt Marcus Räbel, der seine Vereinsmeistertitel aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigen konnte. Und an die Organisatoren der Veranstaltung: Alles war perfekt! Dankeschön! Auf ein Neues im nächsten Jahr! Fahne weht!