Am 3. Spieltag hatten unsere Herren 65+ am 10. Dezember 2022 das befreundete Team vom TC Wernigerode in unserer Rothenseer Halle zu Gast. Die Legenden spielten in der Besetzung Holger Junge, Karlheinz Seebothe, Bernd Liebherr und Werner Strauß. An dieser Stelle ein besonderer Gruß an Peter Rudi Rudolph, der momentan im Krankenhaus liegt und dem unsere besten Genesungswünsche gelten!
Alle Spiele waren an diesem Tage hartumkämpft. Besonders spannend und dramatisch waren allerdings die Partien an den Positionen 2 und 3. Doch dazu später mehr.
An Nummer eins musste Holger gegen den extrem spiel- und laufstarken Dieter Schramm antreten. Trotz heftiger Gegenwehr fand Holger kein Gegenmittel gegen die etwas unorthodoxe Spielweise seines Gegners. Insbesondere die von ihm immer wieder als Waffe eingesetzten hervorragenden Stopps zermürbten Holger zusehends, so dass er dem besseren Spieler chancenlos unterlegen war und relativ deutlich mit 6:3, 6:3 verlor.
An Position 2 spielte Karlheinz gegen den ehemaligen Karl-Marx-Städter Meisterspieler Claus Tanneberger. Es schien am Beginn der Partie, als würde es eine klare und eindeutige Angelegenheit für den jetzigen Wernigeröder werden. Karlheinz kam gar nicht ins Spiel, so dass Claus nach kurzer Zeit bereits 5:1 führte. Doch plötzlich kippte das Spiel komplett. Karlheinz drehte auf und sein Gegner verlor völlig den Faden. Der MTV-Mann spielte sein bestes Tennis und drehte den ersten Satz mit einem Tiebreak-Sieg noch unerwartet um. Im zweiten Satz wiederholte sich das Spektakel, nur mit umgekehrten Vorzeichen. Jetzt führte Karlheinz schnell mit 5:1 und Claus hatte mehrere Spielbälle, um auf 3:5 zu verkürzen und das Match noch einmal spannend zu gestalten, bevor KH letztlich doch mit seinem zweiten Matchball alles klar machte und mit 7:6, 6:2 gewann.
In der dritten Partie des Tages geschah etwas so kurioses, was es wohl in dieser Form nur beim Tennis gibt: Bernd Liebherr trat gegen den Altmeister Rolf „Rolli“ Brunotte an. Innerhalb kürzester Zeit stand es 6:0 und 3:0 für den Mann vom MTV, der perfekt spielte, wogegen Rolli bis dahin keinen Stich sah. Und dann bekam Bernd offensichtlich Angst vor dem Gewinnen, anders ist nicht zu erklären, was nunmehr geschah. Rolli gewann seine ersten Spiele, witterte Morgenluft und kam auf 3:2 heran. Bernd zitterte zunehmend die Hand und seine mentale Stärke war dahin. Trotz nochmaliger Führung von 4:2 verlor er den Satz mit 6:4. Der Match-Tiebreak musste wieder einmal über Sieg und Niederlage entscheiden, wobei das Momentum auf der Seite des Wernigeröders lag. Und dennoch gelang es Bernd im Tiebreak, ständig zu führen, ohne sich allerdings einen komfortablen Vorsprung zu erkämpfen. Beim Stand von 8:6, zwei Punkte vom Sieg entfernt, verließen ihn dann aber leider vollends die Nerven und mit einem bezeichnenden Doppelfehler wurde das Match zugunsten von Rolli beendet. Wahnsinn! Das ist Tennis! Kopf hoch, Bernd! Mund abputzen und weitermachen! Der nächste Sieg kommt im nächsten Spiel!
Im vierten Einzelmatch trat Werner gegen Roland Stefanowicz an. Im ersten Satz leistete Roland noch heftige Gegenwehr, aber dann hatte er sein Pulver verschossen. Werner spielte das Match im zweiten Satz sehr seriös zu Ende und gewann sicher und souverän mit 7:5, 6:2.
Damit war bei dem Zwischenstand von 2:2 klar: Durch den Satzgewinn von Bernd musste das MTV-Team „nur noch“ ein Doppel für sich entscheiden, um den Gesamtsieg perfekt zu machen. Schwer genug, bei diesen Gegnern. Mit den Doppelpaarungen Junge / Strauß an eins und Seebothe / Liebherr an zwei ging man die Herausforderung an. Dass die Aufstellungen richtig gewählt waren, stellte sich zügig heraus, in dem nämlich das erste Doppel gegen Schramm / Stefanowicz kurzen Prozess machte und schnell mit 9:1 gewann. Da auch das zweite Doppel im Match gegen Tanneberger / Brunotte in hervorragender Form spielte und dieses mit 9:6 ebenfalls siegreich gestalten konnte, war der Gesamtsieg mit 4:2 endgültig eingetütet. Herzlichen Glückwunsch an unsere Legenden! Großes Tennis! Fahne weht! Die Zielstellung kann nur lauten: Wie im Sommer, so im Winter – Vizemeisterschaft!